Ev.-Theol.-Seminar Tübingen

Ev.-Theol. Fakultät Tübingen - Die Fakultät stellt sich vor


Inhalt

Geschichte

Lehrkörper

Studenten

Schwerpunkte der Lehre

Wissenschaftliche Kooperationen und Resourcen

Geschichte

Die theologische Fakultät ist so alt wie die Universität Tübingen. Beide wurden 1477 gegründet. Die erste theologische Fakultät war ein Ort der Gelehrsamkeit in mittelalterlicher scholastischer Tradition.

Die theologische Fakultät wurde 1535 protestantisch, als der Herzog Ulrich die Reformation in der Universität einführte. Die theologischen Studien wurden seitdem durch die vorherrschende Richtung lutherischer reformatorischer Theologie geprägt.

Der maßgebliche Einfluß lutherischer Theologie hielt während des 17. und 18. Jahrhunderts an. Wenig Beachtung wurden dem Pietismus und der europäischen Aufklärung geschenkt.

Die historisch-kritische theologische Forschung gewann im 19. Jahrhundert vermehrt an Einfluß auf die Fakultät. Ferdinand Christian Baur wurde 1826 Mitglied der Fakultät und begründete die "Frühe Tübinger Schule".

Zwei herausragende Gelehrte antworteten auf die theologischen Herausforderungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Adolf Schlatter kam 1898 an die Fakultät. Schlatter versuchte die Zugänge der liberalen Theologie zum Neuen Testament mit einer den historischen Jesus und den Christus des Glaubens als Einheit sehenden Betrachtungsweise zu vermitteln. Karl Heim kam 1920 zur Fakultät. Heim war einer der wenigen Theologen seiner Zeit, die in den Dialog mit den modernen Naturwissenschaften eintraten.

Die Evangelische Theologische Fakultät ist eng mit dem Evangelischen Stift verbunden. Das Stift wurde 1536 gegründet. Es ist eine Einrichtung der Lutherischen Kirche in Württemberg zur Förderung ihres theologischen Nachwuches. Prominente Stiftsstudenten waren Friedrich Hölderlin, Friedrich Wilhelm Schelling und Georg Friedrich Wilhelm Hegel.

Lehrkörper

Der akademische Lehrkörper der Fakultät besteht aus 18 Professoren. 27 wissenschaftliche Assistenten, 2 außerplanmäßige Professoren und eine Reihe von Lehrbeauftragten sind ebenfalls in besonderen Arbeitsfeldern beschäftigt.

Studenten

In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg hatte Tübingen die größte Zahl von Theologiestudenten in Deutschland. Ein Höchststand wurde in den frühen 80ger Jahren mit annähernd 2200 Studenten erreicht. Die große Mehrheit der Tübingen Theologiestudenten wird für das Pfarramt ausgebildet.

Zur Zeit sind 929 Studenten eingeschrieben. Die meisten dieser Studenten (70%) bereiten sich auf den kirchlichen Dienst vor oder auf das Lehramt im Fach Religion in öffentlichen oder kirchlichen weiterführenden Schulen (21%). Die verbleibenden Studenten gehen auf andere akademische Abschlüsse zu.

Schwerpunkte der Lehre

Die Lehre in Evanglischer Theologie in Tübingen ist nach klassischer deutscher Tradition aufgebaut:
Die klassische Struktur ist erweitert und bereichert durch eine Anzahl von Besonderen Arbeitsbereichen mit spezifischen Forschungsschwerpunkten. Einige arbeiten eng mit nicht-theologischen Disziplinen zusammen.

Wissenschaftliche Kooperationen und Resourcen

Die Evangelische und die Katholische Theologische Fakultät der Universität sind in demselben Gebäude untergebracht und benutzen dieselben Lehr- und Forschungseinrichtungen. Das symbolisiert eine jahrzehntelange fruchtbare Zusammenarbeit und den intensiven Austausch zwischen beiden Fakultäten.

Die Bibliotheksbestände beider Fakultäten sind zusammengelegt. Die Bibliothek ist in demselben Gebäude wie die Lehr- und Forschungseinrichtungen untergebracht. Die Bücherei enthält mehr als 210 000 Bände, wovon 110 000 der evangelischen und 100 000 der katholischen Fakultät gehören.

Wichtige Sammlungen von Karten, Dias und archäologischen Artefakten sind ebenfalls in der Bibliothek untergebracht. Mehr als 1400 Karten von Palästina und dem Nahen Osten, genauso wie 25000 Dias für biblische und archäologische Untersuchungen stehen für Forscher, Professoren und Studenten zur Verfügung.

Die Evangelische Theologische Fakultät unterhält enge Beziehungen zum Ökumenischen Rat der Kirchen und zu internationalen ökumenischen und missionarischen Bewegungen.


v01-info@uni-tuebingen.de(v01-info@uni-tuebingen.de) - 14. Juli 1997